Am 19. März 1922 wurde in der damaligen Laatzener Feuerwehr die Gründung einer Feuerwehrkapelle beschlossen. Die Ausbildung der Musiker übernahm der Lehrer Fritz Kruse. Er hat die Kapelle viele Jahre lang geleitet. In der Freiwilligen Feuerwehr Grasdorf wurde einige Jahre später nach Gründung dieser Wehr 1902, ein Spielmannszug unter der Leitung des Kameraden Wilhelm Wedemeier, der zur Ausbildung nach Hannover beordert wurde, ins Leben gerufen.
Während der Feierlichkeiten anlässlich des 25. Geburtstages der Grasdofer Wehr kam der Gedanke auf, eine Musikkapelle ins Leben zu rufen. Zu diesem Zwecke wurde auf dem Stiftungsfest eine Tombola veranstaltet, die so ertragreich war, dass dadurch der Grundstock zur Errichtung der Kapelle gelegt wurde. Dadurch erhielt die Wehr einen Zugang von 15 interessierten Kameraden. Durch Spenden aus dem Kameradenkreis, Grasdorfer Bürger und der Brandkasse konnten außerdem noch Mittel für die Anschaffung von Instrumenten aufgebracht werden. Sie wurden sofort bei einer Probe in einer Grasdorfer Gastwirtschaft eingespielt. Das erste Konzert (Choräle und Märsche) wurde im Beisein der Grasdorfer Bürger zu einem großen Erfolg.
Eine Zwangspause trat dann während des 2. Weltkrieges ein, als viele Aktive in den Krieg ziehen mussten und letztendlich auch Feuerwehrkapellen verboten wurden. Diese Pause wurde noch vergrößert, als die zurückgekehrten Mitglieder der Musikkapelle, nachdem diese zu Anfang des Jahres 1946 von der Militärregierung wieder zugelassen wurden, sich wieder fanden, um die Übungsstunden aufzunehmen, aber keinen Übungsraum hatten. Denn dieser war durch den Krieg völlig zerstört worden. Zu dieser Sorge kam noch die Suche nach einem guten Chorleiter, die sich dann endlich durch den gefundenen Alfred Krämer behoben hatte. Später konnten dann durch Spenden der Bevölkerung und des Bürgermeisters die notwendigen Instrumente und Noten gekauft werden, sodass erst einmal der Musikzug von seinen Sorgen befreit war.Im Laufe der Jahre hat sich der Musikzug einen festen Bestandteil im Öffentlichen Leben „erspielt“. So gehörte es dazu, wenn der Musikzug bei früheren Umzügen durch das Dorf Grasdorf marschierte, die Zuschauer am Straßenrand standen und ihrem Musikzug zuriefen „34“, „34“ damit meinten sie „ihren“ Grasdorfer Gruß, der eigentlich das Stück „Der Schwabengruß“ ist und im Marschbüchlein der Musiker unter der Nummer 34 geführt wurde. Die Grasdorfer ließen den Musikzug erst weiter ziehen, wenn sie ihren Gruß zu hören bekommen hatten.
Im Jahre 1962 konnte in der Zeitung unter dem Titel: „Altes Basshorn klingt nicht mehr“ Nach 132 Jahren zur Ruhe gesetzt – folgendes gelesen werden:
„Bei allen Gelegenheiten, Volksfesten und Ausmärschen sieht und hört man in der Gemeinde die beliebte Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr. Manchmal gibt es bei ihrem Spiele auch einen Misston, denn die Instrumente sind zum Teil sehr alt. Uralt kann man schon sagen, wenn man weiß, dass z.B. der Bass Albert Engelkes 132 Jahre alt ist. Feuerwehrmusikus Engelke hob selbst hervor dass sein Instrument 1831 gebaut sei und wenn es auch die beste Pflege bei ihm gehabt habe, so wäre es doch an der Zeit, für neue Instrumente in der Feuerwehrkapelle zu sorgen. Davon ließ sich auch der Rat der Gemeinde überzeugen und bewilligte dafür 300 Mark. Nun wird die Musik wieder sauber und klar erklingen, wenn die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr aufspielt. „
Der Musikzug hat sich immer weiter entwickelt und ist nun aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Egal ob zu Geburtstagen, Hochzeiten oder öffentlichen Veranstaltungen – immer wieder ist der Musikzug gern gesehen und darf seine Arbeit präsentieren.
Auch die Konzertreise Ende Mai gehört nun schon seit vielen Jahren zum Programm des Musikzuges. Jedes Jahr heißt es dann für die Musiker ab nach Westerland auf Sylt. Dort darf der Musikzug dann an zwei Tagen Konzerte geben und den Einheimischen Syltern und Urlaubern Blasmusik aus Niedersachsen präsentieren. Jedes Jahr ist die Stimmung wunderbar und die freude über ein paar schöne Stunden Blasmusik ist groß.